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Schule in Alexandria (2017)
„Deutsche Schule der Borromäerinnen“ in Ägypten. Worschech architects, Erfurt.
Das klösterliche Motiv des Quadrates symbolisiert den Geist der Schule als Ort der erforderlichen Konzentration und möglichen Kontemplation. Aber auch traditionelle arabische Bauformen klingen an, wie begehbare Dächer, durchbrochene Wände und das ursprünglich nahöstliche Motiv des umbauten Gartens. Offenheit und Toleranz spiegeln sich in der Klarheit der Anlage, der effizienten, wie kommunikationsfördernden Organisation der Grundrisse, der Ablesbarkeit der Funktionen sowie der zeitgenössischen Gliederung der Baukörper- und Fassadengestaltung. Um die tektonische Basis, aus dem tiefer liegenden Zwischenraum zur Umfassungsmauer emporwachsend, legt sich ein schützender Hain um das Ensemble. In diesen sind östlich der Sporthalle die dazugehörenden Freianlagen eingebettet.
Von dem schattigen Ankunftsbereich vor dem Gemeinschaftsgebäude kommend, betreten Schüler, Mitarbeiter und Gäste das Schulareal an einem zentralen Punkt. Die von hier aus zugängliche Aula kann an beiden Längsseiten sowohl zum Atrium als auch zum zentralen Campushof geöffnet werden. In Kombination mit den zuschaltbaren Musiksälen und dem Bühnenraum ergeben sich ideale Bedingungen mit großer Nutzungsvielfalt unter Einbeziehung der Freiräume. Im Obergeschoss liegt der Verwaltungsbereich zentral und dennoch vom Durchgangsverkehr befreit.
Die räumliche Struktur geht auf verschiedene Arbeitsweisen und Gruppengrößen ein. Unterrichtsräume für die Klassenarbeit sind zu clusterartigen Lernfeldern kombiniert mit flexibel gestaltbaren, offenen Gemeinschaftsräumen für die kommunikative Arbeit. Fließende Übergänge zwischen Innen und Außen und ein attraktives Angebot an differenziert gestalteten Flächen im sonnengeschützten Außenbereich bieten weitere vielfältige Möglichkeiten der Wissensvermittlung, aber auch der altersgerechten Pausen- und Freizeitgestaltung für Entspannung und Ruhe im Freien.
Thematisch unterschiedliche, traditionelle und neuartige Motive der Gartengestaltung, wie Küchen- und Schulgarten, Märchenwald, Baumsaal, Heckentheater und Blumenparterre regen die Fantasie der Schüler an. Die von Bäumen verschatteten Zwischenräume geben von erhöhtem Standort Passepartout artige Blicke in den umgebenden Baumhain frei. Ein auf der Allmende platzierter Solitär (Sykomore) symbolisiert als „Hausbaum“ Kontinuität und Beständigkeit.
Mitwirkende
Worschech architects, Erfurt. Eigener Anteil: Schnitte und Ansichten.